Wie führen wir die Generation Z richtig?

Das Verhältnis zwischen Eltern und Kinder hat sich in den letzten 20 Jahren verbessert. Eltern sind heute Coaches und Berater auf dem Entwicklungsweg der Generation Z. Früher war autoritäre Erziehung dominierend. Heutzutage werden Entscheidungen geklärt und miteinander diskutiert. Für die Generation Z ist es selbstverständlich von ihren Eltern auf Augenhöhe behandelt zu werden.

Die überträgt sich natürlich auch auf die Führung.

Führung auf Augenhöhe ist für die Generation Z der beste Führungsstil:

  • Biete das Du an

Durch das Du werden natürliche Barrieren im persönlichen Umgang abgebaut.

  • Zeig Interesse

Interessiere dich für die Hobbies/Freizeitaktivitäten deiner jungen Mitarbeiter:innen. Gehe mit ihnen zum Mittagessen oder auf einen Kaffee. Auch Events oder Firmenfeiern fördern den informellen Kontakt.

  • Einbeziehen in Besprechungen

Binde die Generation Z in den Entscheidungsprozess in Besprechungen ein. Die jungen Menschen sind es gewohnt an familiären Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Das erwarten sie auch im Job.

Lass deine Mitarbeiter:innen deren Meinungen zu offenen Punkten äußern.

Die Macht des Feedbacks

Um eine positive Entwicklung von Mitarbeiter/innen zu garantieren ist Feedback entscheidend. Je schneller du Feedback gibst, desto besser kannst du Verhalten regulieren. Vor allem die Generation Z benötigt regelmäßige Rückmeldung zu ihrer Leistung und Rolle im Unternehmen.

Feedback Tipps

  • Besser zwölf Mal zehn Minuten Feedback pro Jahr als einmal zwei Stunden im Jahr. Durch dieses regelmäßige Feedback wird gewünschtes Verhalten öfter und ist somit nachhaltiger.
  • Feedback ist dann effektiv, wenn es richtiges Verhalten bestärkt oder falsches Verhalten mit dem Hinweis auf das gewünschte Verhalten korrigiert. Hinweis auf ein falsches Verhalten ohne gewünschte Korrektur führt nicht zur Verhaltensänderung. Je spezifischer das Feedback ist, desto effektiver.
  • Bei Kritik: Trenne Person und Verhalten. Sprich von fehlerhaften Verhalten und nie von personenbezogenen Eigenschaften.

Sinnhafte Arbeit

Wer seinen eigenen Beitrag zum Unternehmensziel kennt, hat weniger Fehlzeiten, eine bessere psychische Gesundheit und ist dadurch zufriedener im Job. Für die junge Generation ist eine sinnstiftende Arbeit ein entscheidender Bindungsfaktor.

Ermögliche deinen Mitarbeiter:innen ihren eigenen Beitrag vor Augen zu führen. Das Sehen und Erkennen des Wertes der eigenen Arbeit muss gelernt werden. Lass die Generation Z ihren eigenen Beitrag selber erkennen, indem du Fragen stellst:

Welchen Beitrag schaffen wir kurz-, mittel- und langfristig für das Unternehmen, die Organisation oder die Kunden?

Persönliche Weiterentwicklung

Junge Menschen haben die gesamte Karriere vor sich und sind dankbar, wenn sie ihren Marktwert steigern können. Wer das Gefühl hat, persönlich und fachlich stehen zu bleiben, kann keinen Sinn empfinden.

  • Hebe hervor, welchen Lerneffekt/Nutzen (kurz- oder langfristig) eine bestimmte Aufgabe bietet.
  • Zeige die Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen auf.

Motivation

Motivation ist die Voraussetzung für überdurchschnittliche Leistungen und damit unverzichtbar für jede erfolgreiche Unternehmung.

Ein bekanntes Motivationsmodell von Herzberg ist das zwei-Faktoren Modell, in dem Motivation aus Hygiene- und Motivationsfaktoren besteht.

Hygienefaktoren

Das sind Dinge, die dafür sorgen, dass zunächst keine Unzufriedenheit besteht. Dazu zählen angemessenes Gehalt, wenig Bürokratie sowie gute Beziehungen. Fehlende Unzufriedenheit heißt nicht automatisch Motivation. Hygienefaktoren sind lediglich die Basis, die gegeben sein muss, damit Motivation entstehen kann. Wenn diese Faktoren nicht gegeben sind, dann wird mittelfristig der Job gekündigt.

Motivatoren

Das sind Dinge, die Sie bei Ihrer Arbeit begeistern und Sie sich dadurch positiv weiterentwickeln können.

Um die Hygienefaktoren und Motivatoren der Mitarbeiter/innen rauszufinden, müssen folgende Fragen gestellt werden:

  • Was müsste passieren, damit du deinen Job mittelfristig kündigst (Hygienefaktoren)?
  • Wann hast du richtig Spaß bei der Arbeit (Motivationsfaktoren)?

Verantwortung

Der Generation Z wird gerne unterstellt, dass sie keine Verantwortung am Arbeitsplatz übernehmen möchte. Man muss hier jedoch genauer auf die Erziehung schauen. Sie kommt aus einem Elternhaus, indem viele Entscheidungen abgenommen werden und einem Bildungssystem mit wenig praktischer Erfahrung. 

Verantwortungsübernahme – eigene Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen klar zu kommen, muss gelernt werden. Die junge Generation hat das oft nicht gelernt bzw. musste es auch nicht. Deshalb muss Verantwortungsübernahme am Arbeitsplatz gelehrt werden. 

Dies funktioniert am besten mit dem praxisorientierten Modell zur Persönlichkeitsentwicklung: Das Drei-Zonen-Modell

Komfortzone

Diese Zone umfasst alle Aufgaben, die wir mit Sicherheit und Routine ausüben und für uns keine wirkliche Herausforderung darstellen.

Entwicklungszone

Diese Zone umfasst Aufgaben, bei denen Routinen durchbrochen werden und neue Aufgaben gemacht werden. Hier werden die größten Lernfortschritte gemacht.

Angstzone

Diese Zone umfasst Aufgaben, die völlig unbekannt sind und zu starker Überforderung führen. In dieser Zone ist lernen unmöglich.

Sorge dafür, dass sich deine Mitarbeiter:innen in der Entwicklungszone aufhalten und dort wohlfühlen. Dies erreichst du durch Lob, indem das Verhalten gezielt verstärkt wird.