Wozu überhaupt Ziele setzen, wenn ich im außen kaum etwas kontrollieren kann?

Diese Frage ist genau in Zeiten wie diesen sehr berechtigt. 2020 war ein sehr herausforderndes Jahr für uns alle. Viele Menschen sind enttäuscht und fühlen sich machtlos. Einigen geht es schlecht, weil sie ihren Job verloren haben oder ihr Unternehmen gerade auf der Kippe steht oder weil sie Angst um liebgewonnene Menschen haben, die zur Risikogruppe gehören. Viele von uns hatten für 2020 einen anderen Plan und aufgrund von Corona war alles anders.
Viele Menschen setzen sich für ein neues Jahr Ziele oder haben gute Vorsätze. Anfangs noch voll motiviert für mehr Sport oder gesünderes Essen, ist die Motivation nach 3-4 Wochen meist schon wieder verflogen. Man ist wieder im alten Trott und denkt sich, das bringt sowieso nichts.
Oft fehlt es an der richtigen Formulierung, der eigenen Bedeutung sowie den einzelnen Teilschritten, die notwendig sind, damit das Vorhaben umgesetzt wird und idealerweise zu einer Gewohnheit im Leben wird.
Podcast Nr 2: Wie finde ich und erreiche ich meine persönlichen Ziele?
Wie finde ich meine persönlichen Ziele?
Nicht jedem von uns ist auf Anhieb klar, was er/sie eigentlich wirklich erreichen will. Vieles scheint verlockend und erstrebenswert.
Es ist allerdings sehr wichtig, herauszufinden, welche Ziele wirklich deine sind und nicht welche, die von extern vorgegeben werden.
Die folgende Übung soll dir helfen herauszufinden, was dir im Leben wichtig ist. Der Weg zu deiner Zielfindung beginnt dort, wo du heute stehst. Daher ist es vorrangig, deine aktuelle Lebenssituation anzusehen und damit deine verschiedenen Lebensbereiche.Ein Lebensbereich ist ein Teilbereich deines Lebens, indem du eine bestimmte Rolle übernimmst. Welche Rollen das sind und wie wir selbst diese Rollen sehen, prägt unser Leben.
Zieh dich an einen ungestörten Platz zurück und nimm dir ausreichend Zeit. Schreib deine Lebensbereiche mit den entsprechenden Rollen auf und frag dich, was sie dir bedeuten. Wann geht es dir gut, wo fühlst du dich wohl, in welchen Funktionen siehst du einen Sinn? Kennzeichne die Bereiche auf einer Skala von 1 – 10 (10 = sehr gut & 1 = sehr schlecht). Vielleicht stehen bei dir auch Veränderungen an, durch die du einige Bereiche deines Lebens heute noch nicht genau einschätzen kannst? Markiere solche Bereiche z.B. mit einem Fragezeichen. Durch solche Überlegungen erhältst du ein detailliertes Bild deiner jetzigen Lebenssituation.

Familie: Macht dich deine Partnerschaft glücklich? Was bedeutet für dich Familie? Möchtest du Kinder? Welche Beziehungen möchtest du zu deinem Partner und deiner Familie pflegen?
Beruf: Bist du aktuell glücklich in deinem Job? Möchtest du selbstständig oder angestellt arbeiten? Was möchtest du beruflich erreichen? Wie verstehst du dich mit deinen Arbeitskollegen?
Weiterbildung: Welche Qualifikationen strebst du an? Wie hältst du dich geistig fit?
Finanzen: Hast du ausreichend Geld um ein für dich erfülltes Leben zu führen?
Gesundheit: Fühlst du dich in einem Körper wohl? Bist du zufrieden mit deinem Erscheinungsbild? Wie ernährst du dich? Hast du ausreichend Bewegung in der frischen Luft?
Soziale Kontakte: Wie steht es um dein persönliches Umfeld? Hast du gute Freunde, mit denen reden kannst?
Es gibt noch weitere Lebensbereiche. Ich empfehle allerdings, um den Überblick zu behalten, sich auf circa 5 Lebensbereiche zu beschränken. Diese Übung verschafft dir einen guten Überblick um zu sehen, wo stehe ich gerade? Fühle ich mich wohl dabei bzw. bin ich zufrieden? Wenn du in einem Bereich unter dem Skalawert 5 liegst, kannst du dir überlegen: Was sollte ich tun, damit ich in diesem Bereich zufriedener werde? Daraus ergibt sich dein Ziel.
Wie fühlt es sich an, wenn ich mein Ziel erreicht habe?
Wenn du ein mögliches Ziel gefunden hast, solltest du dir zunächst die Frage stellen: „Warum will ich das überhaupt erreichen?“ „Wozu der ganze Aufwand?“
Bei dieser Fragestellung versetze ich mich in den Zustand, als wenn ich das Ziel bereits erreicht hätte und versuche die Situation mit allen Sinnen wahrzunehmen. Ich stelle mir vor, wie es sich anfühlt nach 42 km in Ziel zu laufen und alle Menschen jubeln. Welches Gefühl erlebe ich? Wenn ich dieses Gefühl gut spüren kann und es sich für mich positiv anfühlt, dann handelt es sich um persönliches Ziel, dass ich selber erreichen will und nicht, weil es der Wunsch von jemand anderen ist.
Dieses Zielbild bestimmt den Weg und die Schritte dorthin. Ein großes Ziel ist nur durch unterschiedliche Teilziele möglich. Wenn du die Dinge vom Ende herdenkst, fällt es dir wesentlich einfacher die unterschiedlichen Schritte zu definieren.
Welche Ziele gibt es?
Man unterscheidet zwischen intrinsischen und extrinsischen Zielen:
Intrinsische Ziele kommen immer von innen heraus, aus uns selbst. Solche Ziele befriedigen uns, weil sie aus unseren eigenen Bedürfnissen entspringen. Diese Ziele führen zu mehr Motivation, weil wir sie aus unserem eigenen Willen durchführen.
Extrinsische Ziele sind darauf ausgerichtet, externe Bestätigung durch andere (Vorgesetzte, Eltern,…) zu erhalten. Wir verfolgen oft solche Ziele in der Annahme, dass sie uns Glück bringen. Zum Beispiel: ich möchte Abteilungsleiter werden, damit ich mehr Geld verdiene und mir ein schönes Auto kaufen kann um angesehen zu werden. Oft ist diese Art der Motivation nur kurzfristiger Natur. Vorteilhaft ist, wenn man beide Arten kombinieren kann.
Ein Tipp: nimm dir Zeit und überlege dir, was motiviert mich selbst und wodurch werde ich von extern motiviert?
Wie formuliere ich Ziele konkret und motivierend?

Bei der SMART Methode hat jeder Buchstabe des Wortes SMART eine wichtige Bedeutung:
Spezifisch: Formuliere dein Ziel konkret. Es reicht nicht zu sagen, ich möchte entspannter werden, sondern: Ich möchte entspannter werden, indem ich jeden Morgen 5 Minuten meditiere.
Messbar: Damit du ein Ziel nachverfolgen bzw. kontrollieren kannst, muss du es mit einer quantitativen Kennzahl versehen. Anstelle zu sagen: ich gehe regelmäßig laufen – ist es besser zu sagen: ich gehe zweimal pro Woche laufen.
Aktivierend: Das Ziel muss dich motivieren und dich anspornen. Idealerweise kannst du eine Stärke noch weiter ausbauen. Du bist zum Beispiel sehr musikalisch und gesellig, dann könnte ein aktivierendes Ziel sein in einer Band zu spielen.
Realistisch: Setze dir Ziele, die deinen Fähigkeiten entsprechen. Ich werde zum Beispiel keine Abfahrtsschifahrerin, weil ich nicht Schifahren kann. Mein Ziel hingegen könnte sein: einen Schikurs zu besuchen und zumindest die rote Piste zu schaffen.
Terminiert: Gib dir einen Zeithorizont vor, in dem du das Ziel erreichen möchtest. In diesem Schritt leg auch zeitlich deine Teilziele fest und feiere die kleinen Erfolgserlebnisse.
Tipp: Hör in meinen Podcast rein:
Im Podcast #2 Ziele formulieren kannst du dir anhören, wie es mir 2020 mit meinen Zielen ergangen und welche Umwege ich gegangen bin. Außerdem erzähle ich, wie ich mit Zielen umgehe, die ich nicht erreiche.
Meine Buchtipps zu diesem Thema:
Die 1% Methode* – minimale Veränderung, maximale Wirkung von James Clear. In dem Buch wird hervorragend erklärt, wie man einfach neue Gewohnheiten in den Alltag integriert.
The One Thing* – die überraschend einfache Wahrheit über außergewöhnlichen Erfolg von Gary Keller und Jay Papasan. Die beiden Autoren verraten, wie es gelingt Stress abzubauen und die Dinge geregelt zu bekommen, indem sich auf eine entscheidende Sache konzentriert.
Ziele erreichen mit Motivation & Selbstdisziplin* von Tanja Heidenreich. Tipps für mehr Selbstdisziplin zum Erreichen der Ziele und wie fokussiertes und konzentriertes Arbeiten gelingt.
Gerne begleite ich dich auf deinen Weg. Wenn du Unterstützung benötigst, dann kontaktiere mich gerne. Ich freue mich von dir zu hören.
Deine Angela
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